Filterblase – so kommt man aus dieser raus

Filterblase – so kommt man aus dieser raus

Der Begriff „Filterblase“ hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und betrifft mittlerweile jeden Internetnutzer. Doch was ist eine Filterblase eigentlich, welche Gefahren birgt sie und wie kommt man aus der Filterblase wieder raus? Lies unseren Artikel weiter, um alles Wissenswerte rund um das digitale Phänomen „Filter Bubble“ zu erfahren.

Filterblase – Definition einfach erklärt

Der Begriff „Filter Bubble“ bzw. „Filterblase“ wurde 2011 von dem amerikanischen Internetaktivisten Eli Pariser erfunden und in seinem Buch „The Filter Bubble: What the Internet is hiding from you“ (dt. „Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden“) näher erläutert.

Um den Begriff „Filterblase“ besser zu verstehen, sollte man zum Beispiel an einen Schaum denken, der uns von der Aussenwelt abschirmt. In der digitalen Welt werden wir von einer Art "digitaler Schaum" umgeben – der Filterblase. Diese besteht aus Algorithmen, die uns passgenaue Inhalte anzeigen, welche uns potenziell gefallen können. Dies passiert auf Grundlage unserer bisherigen Aktivitäten im World Wide Web und unserer Interessen. Damit wird versucht, uns das Surfen so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch diese scheinbare Bequemlichkeit hat einen hohen Preis und führt dazu, dass wir in einer Filter Bubble gefangen werden.

Filterblase und soziale Medien

Social-Media-Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Instagram haben ihre eigenen Algorithmen entwickelt, um Usern Inhalte anzuzeigen, die für sie wahrscheinlich relevant sind. Diese Algorithmen analysieren verschiedene Faktoren wie beispielsweise vorherige Kommentare, Likes, geteilte Beiträge oder aber auch Verweildauer auf bestimmten Posts – auf diese Weise wird ermittelt, welche Arten von Inhalten den Nutzer interessieren.

Kommentiert, teilt oder liked man politische Posts mit einer bestimmten Ausrichtung, zeigt der Algorithmus dann auch mehr von diesen Inhalten an. Ähnlich verhält sich das auf der Social-Media-Plattform YouTube – schaut man sich Videos zu einem bestimmten Thema an, bekommt man vom Algorithmus mehr Videos zu dieser Thematik empfohlen.

Die Filterblase beeinflusst ausserdem auch die Werbung und Werbeanzeigen. War der User beispielsweise kürzlich auf der Suche nach neuen Laufschuhen oder hat er Beiträge zum Thema Laufen geliked, wird dies von dem Algorithmus erfasst. Infolgedessen wird dem Nutzer in einem sozialen Netzwerk (z.B. auf Facebook) die Werbung für Laufschuhe oder Sportbekleidung angezeigt – Inhalte, die auf seinen Interessen und letzten Aktivitäten basieren.

Filterblase – das sind die Gefahren

Die Filterblase wirkt als eine Art Echo-Kammer. Sie reflektiert unsere Vorstellungen und Präferenzen – das hat zur Folge, dass andere Informationen dabei komplett ausgeschlossen werden und wir alternative Sichtweisen verpassen. Unsere Wahrnehmung wird somit stark beeinflusst und verzerrt. Das Ergebnis? Verlust der kritischen und objektiven Meinungsbildung und Reflexion.

Die Filter Bubble spielt zudem eine grosse Rolle bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien. Indem eine eingeschränkte Sichtweise durch die Filterblase erzeugt und der Nutzer nur mit ausgewählten Informationen versorgt wird, werden gegensätzliche Fakten ausgeschlossen und eventuelle Fake News verbreitet, ohne dass man diese in Frage stellt.

Die Filterblase hat ausserdem Einfluss auf unsere Demokratie und kann zu einer tiefen Spaltung in der Gesellschaft führen. Bürgerinnen und Bürger sollten Zugang zu einer Vielzahl von Informationen haben, um wichtige Entscheidungen auf der Grundlage von Fakten treffen zu können. Indem die Filterblase unser Informationsfeld verengt, wird diese Grundlage untergraben und eine konstruktive Debatte erschwert.

Wie kommt man aus der Filterblase raus?

Viele fragen sich, ob man aus der Filterblase wieder ausbrechen kann. Um die eigene Filterblase zum Platzen zu bringen, ist es wichtig, proaktiv Massnahmen zu ergreifen. Hier ein paar Tipps, wie man die Filter Bubble vermeidet:

Bewusst sein:Wissen, dass das Phänomen Filterblase existiert, ist bereits der erste Schritt, um seine Auswirkungen zu reduzieren.

Verschiedene Informationsquellen nutzen: Der richtige Umgang mit Medien, indem man unter anderem mehr als nur einem Nachrichtenkanal folgt, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.

Anonym surfen:Die Verwendung des privaten Surfmodus oder einer anonymen Suchmaschine kann dabei helfen, die personalisierten Suchergebnisse umzugehen.

Kritisch sein und Perspektiven erweitern: Um die Verbreitung von falschen Informationen zu reduzieren, sollte man die angezeigten Inhalte immer kritisch bewerten und deren Quellen auch überprüfen.

Der eigenen Filterblase entkommen

Die Filterblasen sind ein aktuelles Phänomen, welches jeden Internetnutzer betrifft und welches Auswirkungen auf unsere gesamte Gesellschaft hat. Sie haben Einfluss darauf, wie wir Informationen erhalten, Entscheidungen treffen und unsere Meinungen bilden. Indem man sich der Filter Bubble bewusst ist, kritisch über die Informationen nachdenkt und die möglichen Massnahmen proaktiv ergreift, ist es möglich, dieser zu entkommen.