Personalisierte Werbung – so schützt man eigene Daten

Personalisierte Werbung – so schützt man eigene Daten

Obwohl das Internet viele Annehmlichkeiten mit sich bringt, sind sich viele Menschen nicht bewusst, dass jeder Klick Spuren hinterlässt. Diese werden für personalisierte Werbung genutzt. Personalisierte Werbung blendet zu dem Nutzerverhalten passende Anzeigen ein. Das ist auch der Grund dafür, dass nach einer bestimmten Suche oder sogar nach einem Gespräch Werbung angezeigt wird, die sich auf die Inhalte der Suche bzw. des Gesprächs beziehen. Wir erklären, was hinter personalisierter Werbung steckt, wie man diese vermeidet und warum man diese überhaupt vermeiden sollte.

Was ist personalisierte Werbung? Funktionsweise erklärt

Personalisierte Werbung gründet auf sogenannten Werbetracking-Technologien. Dazu zählen Tracking-Tools wie Cookies (Was sind Cookies?), Pixel und andere Technologien, mithilfe welcher verschiedene Unternehmen, Webseiten und Apps Daten sammeln. Sobald genug Informationen gesammelt wurden, kann ein detailliertes Profil des Nutzers erstellt werden. Auf dieser Grundlage wird personalisierte Werbung eingeblendet, die dem Verhalten des Nutzers entspricht. Daten werden unter anderem im Rahmen folgender Aktivitäten und aus folgenden Quellen gesammelt:

  • Cookies: Kleine Textdateien, die Webseiten auf dem Gerät speichern und Informationen zu Logindaten und Einstellungen speichern. Diese werden von Werbeunternehmen genutzt, um das Surfverhalten über mehrere Seiten hinweg zu verfolgen.
  • Pixel-Tags: In E-Mails und Webseiten eingebettete Grafiken, die Informationen an den Werbebetreibenden senden, sobald sie angezeigt oder angedrückt werden.
  • Social-Media-Aktivität: Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram können Ihre Aktivitäten verfolgen und darüber personalisierte Werbung ausspielen.
  • Einkaufsverhalten: Onlineshops können Ihr Einkaufsverhalten verfolgen und beispielsweise sehen, welche Produkte Sie ansehen, kaufen oder in den Einkaufswagen legen.
  • App-Nutzung: Viele Apps sammeln Daten darüber, wie Sie diese benutzen und können diese Daten an Dritte verkaufen.

· Standortdaten: Apps und andere Dienste benutzen mitunter Standortdaten und zeigen dazu passende personalisierte Werbung.

Deshalb ist Werbetracking bzw. personalisierte Werbung problematisch

Auf den ersten Blick scheint gar nichts gegen Werbetracking einzuwenden zu sein. Schliesslich sorgt dies dafür, dass dem Nutzer Anzeigen eingeblendet werden, die für ihn relevant sind – sprich personalisierte Werbung. Befasst man sich mit der Thematik genauer, wird jedoch schnell deutlich, dass das Datensammeln ernsthafte Fragen zum Datenschutz aufwirft. Jeder sollte das Recht haben, online „unsichtbar“ zu bleiben. Zudem sollte jeder selber entscheiden dürfen, was im Internet preisgegeben wird und was nicht.

Und obwohl die Unternehmen, die Nutzerdaten sammeln, damit nichts Böses im Sinn haben, stellen die gesammelten Daten dennoch eine Gefahr dar, wenn diese in die falschen Hände geraten – ein gutes Beispiel dafür sind die grössten Hackerangriffe, bei denen sensible Nutzerdaten immer wieder an Cyberkriminelle gerieten. Im schlimmsten Fall missbrauchen Kriminelle diese, um damit Betrug oder Identitätsdiebstahl zu betreiben. Insofern ist es im Interesse jedes Einzelnen, sich Gedanken über den eigenen Umgang mit Medien zu machen und Schritte einzuleiten, die eigenen Daten zu schützen und personalisierte Werbung zu vermeiden.

Personalisierte Werbung ausschalten bzw. deaktivieren – diese Massnahmen sollten ergriffen werden

Eingangs muss gesagt werden, dass der Schutz vor personalisierter Werbung nicht mit einem Klick getan ist – vielmehr gibt es unterschiedliche Massnahmen, die ergriffen werden können, um für eine verbesserte Datensicherheit zu sorgen. Die gängigsten davon werden im Folgenden vorgestellt.

Ad-Blocker sind Softwares bzw. Browser-Erweiterungen, die Werbeanzeigen und Tracker blockieren. Wenn eine Webseite angeklickt wird, werden auf dieser oft Programme oder Skripte ausgeführt, die das Nutzerverhalten überwachen. Ad-Blocker erkennen und blockieren diese, bevor sie geladen werden. Wir empfehlen uBlock Origin – dieser kann einfach als Erweiterung im Webbrowser installiert werden.

Eine weitere Massnahme besteht in einem bewussten Umgang mit Cookies. Mittlerweile kennt jeder das oft als nervig empfundene Pop-up, das sich beim Besuchen einer Webseite öffnet. Dieses ist auf die Beschlüsse der EU-DSGVO zurückzuführen. Diese sieht vor, dass Webseitenbetreiber eine Einwilligung über die Nutzung personenbezogener Daten von Besuchern einholen müssen und diese darüber informieren müssen, welche Art von Daten gesammelt werden und wofür diese verwendet werden. Diese Regelung betrifft nicht nur Betreiber aus der EU, sondern auch Betreiber, deren Seite Produkte oder Dienstleistungen an EU-Mitgliedsstaaten verkauft oder Daten über deren Bürger sammelt. Um personalisierte Werbung zu vermeiden, gilt es, nicht notwendige Cookies wie Werbe-Cookies und Analyse-Cookies abzulehnen.

Wichtig ist ausserdem, eine anonyme Suchmaschine zu verwenden. Gängige Suchmaschinen wie Google speichern Suchanfragen und nutzen diese, um Nutzern personalisierte Werbung anzuzeigen. Suchmaschinen ohne Tracking zeigen Suchergebnisse an, verändern die Ergebnisse aber nicht auf Grundlage vorheriger Suchen.

Weitere Massnahmen, mit denen personalisierte Werbung vermieden werden kann

Nutzer können ausserdem mit einem VPN anonym surfen. Ein VPN (Virtual Private Network) verbirgt die echte IP-Adresse und verschlüsselt den Datenverkehr, sodass nicht mal der Internetanbieter sehen kann, welche Webseiten besucht wurden. Empfehlenswert ist es, einen vertrauenswürdigen Anbieter zu wählen, der keine Protokolle über Aktivitäten speichert. Ein VPN schützt nicht nur vor personalisierter Werbung, sondern sorgt insgesamt für mehr Sicherheit beim Surfen.

Zuletzt haben Betriebssysteme wie Windows und Android gesonderte Datenschutzeinstellungen, die angepasst werden können. Hier können Nutzer beispielsweise Apps verbieten oder erlauben, Werbung auf Grundlage von App-Aktivität anzuzeigen. Wenn personalisierte Anzeigen vermieden werden sollen, sollte die Option natürlich aus sein.

Es ist die Verantwortung jedes Einzelnen, sich um die Sicherheit der eigenen Daten zu kümmern. Mit ein paar einfachen Schritten kann hier viel erreicht werden. Nutzerdaten werden in der zunehmend digitalisierten Welt immer wichtiger, und sollten entsprechend geschützt werden.