VPN nutzen: Das sind die Vorteile und Funktionen

VPN nutzen: Das sind die Vorteile und Funktionen

Cyberattacken sind zu einer allgegenwärtigen Bedrohung geworden und betreffen sowohl Privatanwender als auch Unternehmen und Regierungen weltweit. Der Schutz persönlicher Daten ist somit von entscheidender Bedeutung. Um die Privatsphäre im Internet zu schützen, empfiehlt es sich unter anderem, ein VPN zu nutzen. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) schafft eine sichere Verbindung über das Internet zwischen einem Gerät und dem Netzwerk, mit dem es verbunden ist. Aber wie funktioniert ein VPN-Tunnel genau und welche Vorteile bietet er?

Wie funktioniert ein VPN? Funktionsweise, Definition und Geschichte leicht erklärt

Die Abkürzung VPN steht für „virtuelles privates Netzwerk“ (Virtual Private Network) und funktioniert als eine Art sicherer Tunnel zwischen einem Gerät und dem Internet. Alle Daten, die gesendet und empfangen werden, werden verschlüsselt und anonymisiert.

Die Geschichte des VPNs begann in den 90er Jahren, als das Internet immer populärer wurde und der Bedarf an sicheren Verbindungen zunahm. An der Entwicklung der VPN-Technologie war das Unternehmen Microsoft beteiligt – 1996 entwickelte ein Microsoft-Mitarbeiter das PPTP-Protokoll (Peer-to-Peer-Tunneling-Protokoll), welches eine sichere Verbindung zwischen dem Internet und einem Gerät herstellen konnte. Drei Jahre später wurde die Spezifikation veröffentlicht und weitere VPN-Protokolle entwickelt, welche anfangs hauptsächlich von Unternehmen genutzt wurden, um sichere Fernzugänge zu ihrem internen Netzwerk zu ermöglichen.

Mit der Zeit und zunehmenden Bedenken hinsichtlich der Online-Sicherheit und des Datenschutzes begannen auch Privatpersonen, VPNs zu nutzen. Heute sind VPN-Dienste ein weit verbreitetes und unverzichtbares Werkzeug für User auf der ganzen Welt.

VPN nutzen – das sind die verschiedenen VPN-Typen

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von VPN: End-to-Site-VPN, Site-to-Site-VPN und End-to-End-VPN.

End-to-Site-VPN
End-to-Site-VPNs, auch Remote-Access-VPNs genannt, eignen sich ideal für Einzelpersonen und ermöglichen den sicheren Zugriff auf ein Netzwerk von einem entfernten Standort aus. Sie sind besonders nützlich für mobile Mitarbeiter oder Personen, die auf geografisch eingeschränkte Inhalte zugreifen möchten.

Site-to-Site-VPN
Bei dieser Art eines VPN-Netzwerkes handelt es sich um ein VPN, welches überwiegend von Grossunternehmen verwendet wird und welches eine Verbindung von zwei oder mehreren LANs an verschiedenen Standorten bzw. Niederlassungen ermöglicht.

End-to-End-VPN
Bei einem End-to-End-VPN, oft auch Remote-Desktop-VPN genannt, werden zwei Arbeitsrechner direkt miteinander verbunden, wobei die entsprechende VPN-Software auf beiden Endgeräten installiert werden muss, um den VPN-Tunnel herzustellen.

VPN nutzen –Vorteile auf einen Blick

Viele Internetnutzer stellen sich die Frage, ob man VPNs nutzen soll oder nicht. Angesichts der zunehmenden Cyberkriminalität und Datensicherheitsbedrohungen ist die Antwort ein klares Ja. Wer ein VPN nutzt, profitiert von vielen Vorteilen. Dazu zählen beispielsweise:

· Privatsphäre und Sicherheit: Ein VPN verbirgt die IP-Adresse und den Standort, was bedeutet, dass die Online-Aktivitäten schwer zu verfolgen sind. Da alle Daten verschlüsselt sind, kann der User so anonym surfen und seine Privatsphäre im Internet wird geschützt. Benutzt man ein öffentliches WLAN (beispielsweise in einem Café oder am Flughafen), wird die Verbindung mit einem VPN besonders empfohlen.

· Umgehen von Ländersperren (Geoblocking): Ein VPN ermöglicht den Zugriff auf Inhalte (wie zum Beispiel Streaming-Dienste), die in einem Land, in der sich der Nutzer gerade befindet, möglicherweise blockiert sind.

· Geld sparen: Einige Online-Plattformen variieren ihre Preise basierend auf dem Standort des Users, darunter Hotels, Mietwagenfirmen und Fluggesellschaften. Indem man das VPN nutzt, lässt sich der virtuelle Standort ändern und man profitiert möglicherweise von günstigeren Angeboten.

VPN nutzen oder nicht – mögliche Nachteile

Wer ein VPN nutzen möchte, sollte beachten, dass einige VPN-Programme die Internetgeschwindigkeit verringern können. Das hängt unter anderem davon ab, welche Art von Verschlüsselung verwendet wird.

Zudem haben einige VPNs, die kostenlos angeboten werden, viele Einschränkungen, verfügen über wenige Funktionen und bieten keine sichere Verschlüsselung. Gute VPN-Dienste sind hingegen nicht immer kostenlos, sodass man mit einer monatlichen Gebühr rechnen muss. Ein weiterer Nachteil ist, dass VPN-Netzwerke nicht in allen Ländern legal sind. Zu den Ländern, in welchen man VPNs nicht nutzen darf, zählen unter anderem China und die Türkei.

VPN nutzen und mehr – weitere Massnahmen zur Minimierung der Online-Bedrohungen

Neben dem Verwenden eines VPN gibt es eine Reihe weiterer Massnahmen, die uns helfen können, Bedrohungen im World Wide Web zu minimieren. So soll man zum Beispiel alle Softwares und Betriebssysteme regelmässig aktualisieren, um sicherzustellen, dass man über die neuesten Sicherheitspatches und -updates verfügt. Die Verwendung von sicheren Passwörtern sowie der private Surfmodus zählen ebenso zu weiteren Tipps für mehr Privatsphäre im Netz. Vorsicht ist ebenfalls bei den sogenannten Phishing-Mails geboten (mehr zu dem Thema in unserem Artikel: „Was ist Phishing?“).

VPN richtig nutzen – das ist zu beachten

Von erhöhter Sicherheit und Anonymität bis hin zur Umgehung von Geoblocking – das Benutzen eines VPN ist neben weiteren Massnahmen wie der Verwendung einer anonymen Suchmaschine oder dem Laptop-Kamera Abkleben ein effektives Mittel zur Verbesserung unserer Online-Privatsphäre. Obwohl die Nutzung eines VPN auch einige Nachteile mit sich bringt – wie etwa eine mögliche Verringerung der Internetgeschwindigkeit – überwiegen die bereits erwähnten Vorteile. Wichtig ist jedoch, dass man einen vertrauenswürdigen und zuverlässigen VPN-Anbieter wählt, der unsere Daten mit den höchsten Sicherheitsstandards schützt.